Die Ausstellung Daiga Grantina. Notes on Kim Lim zeichnet das Werk der singapurisch-britischen Künstlerin Kim Lim (1936 – 1997) in einer zeitgenössischen und assoziativen Untersuchung nach und stellt ihr Schaffen in einen Dialog mit den Skulpturen der lettischen Künstlerin Daiga Grantina (*1985). Das Œuvre Kim Lims umfasst abstrakte Skulpturen aus Holz und Stein sowie Arbeiten auf Papier, die das Zusammenspiel von Kunst und Natur reflektieren. Daiga Grantina verwendet in ihrer Praxis ein breites Spektrum alltäglicher Materialien, vom synthetischen bis zum organischen, wobei sie Grenzen ihrer Verwendungsweise umkehrt oder überschreitet und so assoziative Formationen schafft. In den Skulpturen von Daiga Grantina finden sich bemerkenswerte Verwandtschaften und Parallelen zu den Arbeiten von Kim Lim, insbesondere in Bezug auf ihre Wandlungsfähigkeit und Elastizität, die für beide Künstlerinnen konstitutiv sind. Ebenso werden die Unterschiede zwischen den Werken deutlich, aus denen eine wirkungsvolle Spannung erwächst.
Es handelt sich um die erste Präsentation von Kim Lim in der Schweiz, die keine Retrospektive sein will, sondern ihr Werk aus einer künstlerischen Perspektive betrachtet. Die «Notizen» zu Lims Werk werden durch den Blick der Fotografin Katalin Deér (*1965, Palo Alto, Kalifornien, USA, lebt und arbeitet in St. Gallen, CH) und der Lyrikerin Ilma Rakusa (*1946, Rimavská Sobota, Tschechoslowakei, lebt und arbeitet in Zürich, CH) in einer Künstlerinnenpublikation fortgeführt. Das Buch versteht sich als poetische Erweiterung der Ausstellung und wird vom Pariser Grafiker Toan Vu-Huu gestaltet.
Die Buchvernissage findet am 4. Mai 2025 im Rahmen eines Tagesprogramms im Kunstmuseum Appenzell statt. Am gleichen Tag wird die Klangkünstlerin und Komponistin Anna Zaradny (*1977, Szczecin, PL, lebt und arbeitet in Warschau, PL) ihre klangliche Notiz zum Projekt beitragen.
Kuratiert von Daiga Grantina und Stefanie Gschwend