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Möglichkeit Architektur

5.5. – 6.10.2024 / Kunsthalle

Das partizipative Projekt Möglichkeit Architektur thematisiert die Ziegelhütte, die heutige Kunsthalle Appenzell als Gebäude, Kulturzentrum und sozialer Raum. 

Kunsthalle AppenzellFoto: Börries Hessler

Kunsthalle Appenzell
Foto: Börries Hessler

Offene Kunsthalle / Was könnte sein?

Herzliche Einladung zu einem reichen Programm rund um die Ziegelhütte 

am 14. / 15. September 2024

An diesem Wochenende gehen wir den Fragen und Interessen nach, die sich in der zweiten Etappe des Projekts "Was könnte sein?" durch die Auseinandersetzung der Akteur*innen und auf Anstoss von Besuchenden entwickelt haben. Alles dreht sich um das Potenzial der Kunsthalle: Welche Wünsche gibt es? Und welche Möglichkeiten? Im Zentrum steht der Wunsch nach gesunden Räumen – architektonisch, sozial und kulturell.

Mit vielen Partizipierenden und grossartigen Gästen.
Details zum Programm

Das Projekt Möglichkeit Architektur wird gemeinsam mit den Architekten Christoph Flury und Lukas Furrer, der Kunstvermittlerin Anna Beck-Wörner, der Kulturjournalistin Monica Dörig, Gisa Frank mit dem Tanzkollektiv dance me until the end und dem Forscher und Kulturvermittler Ulrich Vogt entwickelt und schafft eine partizipative Plattform, welche die Diskussion, wie Räume mit öffentlichem Charakter gestaltet werden, öffnet. Unter Miteinbezug der Öffentlichkeit zielt das Projekt auf eine sozial inklusive, von Vielen mitgestaltete Auseinandersetzung mit Kulturraum ab und um deren Mitverantwortung dafür. Das Projekt bewegt sich zwischen Ausstellung, Vermittlungsformat und architektonischen Untersuchungen.

Projekt / Prozess


Die Ver­nis­sa­ge am 4. Mai mar­kiert den Start des Pro­jekts und bie­tet einen ers­ten Ein­blick in die Ge­schich­te der Zie­gel­hüt­te in Ap­pen­zell. Dabei die­nen Do­ku­men­te, his­to­ri­sche Fo­to­gra­fi­en und Er­zäh­lun­gen als Aus­gangs­punkt. Die Ausstel­lung und die be­glei­ten­den Ver­an­stal­tun­gen wer­den je­doch erst wäh­rend der Lauf­zeit bis Ok­to­ber durch die In­ter­ak­ti­on der Teil­neh­mer*in­nen ge­stal­tet. Alle kön­nen mit­wir­ken und die Räume er­kun­den und er­pro­ben, sei es kre­a­tiv oder for­schend, durch Be­we­gung oder Dis­kus­si­on.


Das Pro­jekt glie­dert sich in drei Etap­pen:
Was ist und was war?
(5. Mai – 23. Juni)
Was könn­te sein?
(24. Juni – 15. Sep­tem­ber)
Was ist mög­lich?
(16. Sep­tem­ber – 6. Ok­to­ber)

Vernissage, Foto: ABW

Es wer­den Per­so­nen jeden Al­ters ge­sucht, die sich für die Ge­schich­ten, den Raum und Ort, die Bau­kul­tur, das Mu­se­um oder an­de­re Aspek­te der Kunst­hal­le Ap­pen­zell in­ter­es­sie­ren. Zu­sam­men mit den Teil­neh­mer*in­nen wer­den Grup­pen ge­bil­det, die sich mit dem Thema be­fas­sen und sich un­ter­schied­lich be­tei­li­gen kön­nen. So ent­steht ein ge­mein­sa­mer Hand­lungs­raum, in dem Pro­zes­se kre­a­tiv und dy­na­misch ent­wi­ckelt wer­den.

Etappe 1 / WAS IST UND WAS WAR?

5. Mai – 23. Juni
Start­punkt bil­de­ten die Fra­gen was ist und was war? Wir blick­ten zu­rück auf die Ge­schich­te der Zie­gel­hüt­te, auf ihre Funk­ti­on da­mals, in der Zeit nach ihrer Still­le­gung und heute – nach ihrer Trans­for­ma­ti­on zum Kul­tur­zen­trum.

Geschichte(n)

Monica Dörig (Kulturjournalistin) sammelte gemeinsam mit Stefanie Gschwend (Direktorin Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell) Erinnerungen und Geschichten von Menschen aus dem umliegenden Riedquartier und dem Dorf Appenzell.

Rund um die Ziegelhütte ranken sich verschiedene Erzählungen und Anekdoten, die die Wahrnehmung der Ziegelei in der Zeit ihrer Stilllegung unterstreichen: Ob als Kind oder Jugendliche*r, das Gebäude übte eine starke Anziehungskraft auf die Quartierbewohner*innen aus. Sie war verbotenes Terrain – weil sie abgesperrt war und nicht betreten werden durfte, was sie umso mehr zum Abenteuerspielplatz machte. Von ersten heimlichen Küssen über riskante ‘Töfflifahrten’ auf den Rampen zwischen den Stockwerken bis hin zu Verstecken vor dem behördlichen Blick, bot das luftige Gebäude viel Spielraum. In den 1980er Jahren wurde die Ziegelhütte verkauft und von Privatpersonen als Kulturraum genutzt. Es fanden u.a. Kunstausstellungen, Performances oder Modeschauen statt, und schon damals heirateten viele Leute aus dem Dorf in diesem Gebäude.

Im Projektraum im Erdgeschoss finden Sie Anekdoten an der Wand, in der Mappe auf dem Tisch und in Videos. Hintergrundinformationen bieten auch die beiden Publikationen zur Architektur und zur Ziegelei. Gewisse unserer Mitarbeiterinnen stammen aus dem Riedquartier und kennen selbst einige Anekdoten. Fragen Sie gerne nach!

Haben Sie selbst eine Erinnerung oder Anekdote zur Ziegelhütte oder der heutigen Kunsthalle? Sie können sie mit der Schreibmaschine / von Hand notieren oder ein Video mit Ihrem Handy zu Hause oder in der Video Box im Ausstellungsraum aufnehmen. Das Video können Sie per Mail an info_at_kunsthalleappenzell.ch transferieren. Unsere Mitarbeiter*innen helfen Ihnen gerne dabei.

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Wahrnehmungen


Ul­rich Vogt (For­scher, Bau­kul­tur-En­thu­si­ast und Ver­mitt­ler) und Anna Beck-Wör­ner (Kunst­ver­mitt­le­rin) waren in­ter­es­siert daran, das Ge­bäu­de nach for­ma­len Aspek­ten zu un­ter­su­chen. Wel­che Tex­tu­ren, For­men, Fa­r­ben oder Struk­tu­ren ma­chen das Wesen des Ge­bäu­des aus? Wie be­we­gen wir uns durch den Raum? Was pas­siert, wenn man den ei­ge­nen Blick und die Auf­merk­sam­keit auf die Räume ohne In­halt rich­tet?

Ver­schie­de­ne Be­su­cher*in­nen er­kun­de­ten in­di­vi­du­ell oder in Grup­pen das Ge­bäu­de. Die Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit den ver­schie­de­nen Fra­ge­stel­lun­gen sind auf den Blät­tern an der Wand zur Etap­pe 1 / was ist und was war im Erd­ge­schoss sicht­bar. Ul­rich Vogt und An­dre­as Kol­ler, kul­tu­r­in­ter­es­sier­ter Ap­pen­zel­ler und Pro­du­zent nach­hal­ti­ger Scho­ko­la­de, der im Laufe des Pro­jek­tes hin­zu­ge­kom­men ist, haben die Zeich­nun­gen der Be­ob­ach­tun­gen sor­tiert und zwei Aspek­te wer­den be­son­ders deut­lich: Die Wahr­neh­mun­gen von Bau­ma­te­ri­al als Mus­ter und das Ge­bäu­de als To­po­gra­fie. Doch, wenn wir die Zeich­nun­gen an der Wand be­trach­ten, sind die Punk­te auf den Recht­e­cken, wirk­lich die Lö­cher der Zie­gel oder sind es doch eher die Lam­pen auf der Stahl­platt­form über dem Ofen?

Da­ne­ben gab es or­ga­ni­sier­te Ge­bäu­de­er­kun­dun­gen mit an­sch­lies­sen­den Apéros und Ge­dan­ke­n­aus­tausch mit ver­schie­de­nen In­ter­es­sens­ge­mein­schaf­ten, Z.B. die IG Bau­kul­tur.AI, ver­schie­de­ne Ver­tre­ter*in­nen aus Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge oder mit Kunst­schaf­fen­den. Der Fokus wurde be­wusst auf die bild­li­chen Aspek­te der Kon­struk­ti­on und der Ar­chi­tek­tur­hül­le ge­legt. Dies er­mög­lich­te eine er­fri­schen­de und wert­neu­tra­le­re Be­geg­nung mit dem Ge­bäu­de und regte span­nen­de Dis­kus­si­o­nen an.

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Reflexion Raum


Die bei­den Ar­chi­tek­ten Chri­s­toph Flury und Lukas Fur­rer un­ter­su­chen mit ihrem fach­li­chen Blick das Ge­bäu­de der Kunst­hal­le und die ehe­ma­li­ge Zie­gel­hüt­te. Sie be­schäf­tig­ten sich mit der losen Kon­struk­ti­on der Zie­gel­bren­ne­rei, die bis 1957 aktiv war, und dem ar­chi­tek­to­ni­schen Kon­zept des Ar­chi­tek­ten Ro­bert Ba­mert, der 2001-2003 die Zie­gel­hüt­te zum Kul­tur­zen­trum um­wan­del­te.

Um zeit­ge­mäs­se Be­din­gun­gen für Kunst­ausstel­lun­gen zu schaf­fen, wurde ein prä­zis ge­schnit­te­ner Neu­bau aus Sicht­be­ton als «Haus im Haus» unter den Haupt­first des Zie­ge­lei­ge­bäu­des ein­ge­scho­ben. Er bil­det eine Brü­cke oder Platt­form über den Zie­gel­bren­n­o­fen von 1566, der im 19. Jahr­hun­dert als Rund­bren­n­o­fen fer­tig­ge­stellt wurde. Der Ge­gen­satz von Hüt­ten­werk in Holz und dem Ausstel­lungs­ku­bus aus Beton soll­te er­leb­bar wer­den. Der Zie­gel­bren­n­o­fen und das früh­in­dus­tri­el­le Bau­en­sem­ble mit den wich­ti­gen Pro­duk­ti­ons­ein­rich­tun­gen, wie dem Koll­er­gang, der Zie­gel­pres­se und dem Pa­ter­no­s­ter­auf­zug wur­den er­hal­ten und ins Ge­bäu­de in­te­griert.

Flu­ry+­Fur­rer in­ter­es­sier­te ins­be­son­de­re das Kon­zept «Haus im Haus», die Wege, bzw. Be­su­cher*in­nen­füh­rung in die­sem kom­ple­xen Ge­bäu­de und den Ein­satz von Licht. Die Zie­gel­hüt­te wurde als eine Luft­hüt­te mit zahl­rei­chen Fens­tern be­schrie­ben, die ge­öff­net wur­den, um die Zie­gel auf den Holz­bö­den zu trock­nen. Wir kön­nen diese Fens­ter noch an der Fas­sa­de er­ken­nen, wo sie ohne ihre Funk­ti­on er­hal­ten wur­den. Im In­nern der Zie­gel­hüt­te do­mi­niert heute ein schumm­ri­ges Licht, wel­ches in ver­schie­de­nen Be­rei­chen wie bspw. dem Café, so be­merk­ten es Be­su­chen­de und Par­ti­zi­pie­ren­de, zwar im Mo­ment stim­mungs­voll wirkt aber «nicht zum Ver­wei­len ein­lädt». In den Ausstel­lun­gen stel­len sich be­son­de­re Her­aus­for­de­run­gen, denn das Glas­dach, wel­ches einst über der Kunst­hal­le thron­te, wurde mit einer So­lar­an­la­ge ab­ge­deckt, so dass die Licht­fa­r­ben von Natur- und Kunst­licht sich nicht mehr op­ti­mal mi­schen und die Kunst nicht mehr gut aus­leuch­ten. Man hoff­te, mit der In­stal­la­ti­on der Pho­to­vol­taik die Hitze in den Räu­men und den Licht­ein­fall, der für die Kunst zu stark war, zu re­gu­lie­ren. Als Re­lik­te die­ser Mass­nah­me blie­ben die heute ab­ge­deck­ten Glas­bö­den zu­rück, die keine Funk­ti­on mehr haben. Ab­ge­deckt sind sie auch des­halb, weil sie als for­ma­le Set­zun­gen den Raum vi­su­ell do­mi­nie­ren und die Kunst kon­kur­ren­zie­ren.

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Tanz und Architektur / Körper und Raum

Das Tanzkollektiv dance me to the end und die Ausserrhoder Kulturpreisträgerin 2024 Gisa Frank untersuchten den Raum mit ihren Körpern und loteten das Verhältnis von Menschen und Architektur aus. In verschiedenen Improvisationsformaten wurde in den Räumen der Kunsthalle zu Körper und Bewegung im Raum geforscht. Im Zentrum stand die Vielschichtigkeit der sensorischen und sinnlichen Wahrnehmung, die unmittelbare Präsenz im Tanz, das Erleben von Körperinnen-, -um- und -aussenräumen bis hin zur Körperarchitektur. Wie beeinflussen die Räume der Kunsthalle die Bewegung? Welche Spuren hinterlassen Bewegung, Klang und Präsenz im Raum, in der Erinnerung und beim Publikum? Solchen Fragen gingen die Tänzerinnen und Tänzer in ihren Tanzlaboren nach.

Zunächst recherchierten die Tanzschaffenden vor allem in den neuen, weissen Räumen der Kunsthalle, fotografisch begleitet von Martin Benz. In den Ausstellungsräumen blieben fotografische Spuren der Untersuchung zurück.

In einer nächsten Etappe forschte das Kollektiv in unterschiedlichen Improvisationsformaten mit eingeladenen Gästen, Tanzschaffende aus der Region, namentlich mit: Marco Santi (ehemaliger Leiter des Tanzensemble des Theaters St. Gallen), Ursula Sabatin (langjährige Tanzschaffende aus dem Vorarlberg), Léa Thomen (junge Tanzschaffende aus dem Thurgau). Dazu kamen die Improvisationen des Musikers Patrick Kessler. Sie nahmen zusätzlich Raum ein und inspirierten das neue zusammengesetzte Tanzensemble in seiner Bewegungssprache.

Im Juli fanden vier Gruppenperformances mit Live-Musik der Cellistin Lorena Dorizzi und einer fotografischen Spur von Ueli Alder statt. Jeder der sieben Tanzprofis setzte sich mit einem Ort im alten Teil des Gebäudes auseinander und näherte sich mit Körper und Bewegung der Beschaffenheit von Materialien, den Formen der Architektur zu. Sie übersetzten und erweiterten die Körpersprache und wandten sich dem Charakter des Gebäudes zu – zunächst vorsichtig, dann immer entschiedener.

«Haut auf Holz, Fingerkuppen auf Ziegelsteinen, Fusssohlen auf Metall. Den Rücken an Bruchsteine gelehnt, den Blick in Nischen gelenkt, Beine gegen Beton gestemmt, Säulen umarmt. […] Impulse und Fragestellungen zogen sie aus dem Referat des Baukulturforschers Ulrich Vogt: Samstagmittag hatte er eingeladen zu einer «antropomorphen» Führung durch das Gebäude, das seit 2004 ein Mehrsparten-Kulturhaus ist. In seinen bildhaften Erklärungen erfuhren die Tänzerinnen von den vertikalen und horizontalen Kräften, die in einem Gebäude wirken, von den Spannungen und vom Druck und wie Ingenieure Gewölbe, Decken und Brücken konstruieren. Seine erklärende Gestik und «Bau-figuren» tauchten in den Bewegungen wieder auf. Die Fragen der Architektur sind einfach – wie im Leben: Oberflächen oder Volumen, Haut oder Skelett, Form, Konstruktion, Material, Licht, Atmosphäre – und ohne den Begriff esoterisch zu meinen: Was ist das Wesen eines Gebäudes? Die Tänzerinnen formten daraus Bewegung, zunächst individuell, während das Publikum von einer zur anderen schlenderte – wie man es im Museum macht. In den vier gemeinsamen Performance-Sequenzen bildeten sie die Kräfte ab, von denen sie gehört haben: Stützen und Getragenwerden, Leere, Begrenzung, Zug und Druck, Spannkraft und Widerstand, Übergänge, Oberflächen. Die einen beschreiben die Architektur als luftig, die anderen als schwer oder bedrückend. Alle fühlten sich von den narrativen Celloklängen getragen, wie sie zum Schluss im Austausch mit den Zusehenden erzählten. «Sie öffnete den Raum.» Die Musikerin vertonte perkussiv, melodiös, singend und zirpend ihre eigenen Empfindungen und reagierte auf die Bewegungen der Tanzenden.»

[…] «Das Publikum war angetan von der Individualität der reifen Tänzerinnen und «dem stimmigen Ganzen», wie eine Zuschauerin sagte. Sie spürte die «starke Innerlichkeit der Tanzenden und die Suche nach Stabilität», formulierte eine andere – zum Beispiel im Anlehnen an und Umklammern von grob behauenen Balken oder im Balancieren auf dem Eisengeländer auf dem Ringofen. Sie spürte das Spannungsfeld zwischen Statik und Verletzlichkeit. «Das Gebäude wurde für mich zu einem Körper. Mein Körper wurde zum eigenen Gebäude», beschrieb eine Tänzerin. Fotograf «Ueli Alder hat ein Bilder-Spur zum Kapitel «Körper im Raum II» angelegt, die auf einem Bildschirm nachverfolgt werden kann.» (Monica Dörig)

Insgesamt fanden 7 Labore in unterschiedlicher Besetzung statt. Die offenen, bewegten Experimentierfelder im Kunstraum möchte das Kollektiv weiterführen und -entwickeln. In weiteren Kantonen mit unterschiedlichsten Kunstschaffenden.

Foto: Martin Benz

Foto: Martin Benz

Foto: Martin Benz

Foto: Martin Benz

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Das Tanzkollektiv

dance me to the end be­steht aus acht pro­fes­si­o­nel­len Tanz­schaf­fen­den zwi­schen 59 und 69 Jah­ren. Sie ver­ste­hen sich als for­schen­des Kol­lek­tiv, das sich über Kör­per und Be­we­gung mit dem Al­tern in der Tanz­sze­ne aus­ein­an­der­setzt. Die in­di­vi­du­ell-per­sön­li­chen und kol­lek­ti­ven Res­sour­cen sind Quel­le und Fokus die­ser pro­zes­s­o­ri­en­tier­ten Grup­pen­for­schung. Mit ihrer For­schung legen die Tanz­schaf­fen­den Spu­ren ihrer bio­gra­fisch-künst­le­ri­schen Ge­schich­ten frei und er­pro­ben deren Wirk­sam­keit über tän­ze­risch-kör­per­li­che und sprach­li­che Prak­ti­ken.

Mit Gisa Frank, Tina Man­tel, An­ge­li­ka Äch­ter, Anna Huber, Ka­tha­ri­na Vogel, Jea­net­te Eng­ler, Ivan Wolfe

Von Etappe 1 zu Etappe 2

Am 22. und 23. Juni 2024 fand ein rei­ches Pro­gramm rund um die Zie­gel­hüt­te statt:

Ge­schich­ten
Er­zäh­len & Zu­hö­ren
Mit­ge­stal­ten & Dabei sein
Bier & Gril­la­de
Sirup & Pop­corn


Sams­tag, 22. Juni

14:00–17:00 Uhr

GE­SCHICH­TEN ENT­DE­CKEN UND ER­ZÄH­LEN / mit dem Tim-Team, Mo­ni­ca Dörig und Ste­fa­nie Gschwend

KURZ­SPA­ZIER­GÄN­GE / mit Anna Beck-Wör­ner und Chris­ti­an Meier hin­ter die Ku­lis­sen der Zie­gel­hüt­te

MO­DELL ZIE­GEL­HÜT­TE / mit den Ar­chi­tek­ten Flu­ry+­Fur­rer wer­den durch In­ter­ven­ti­o­nen im Haus und am Mo­dell neue Mög­lich­kei­ten er­kun­det

DICKE PIN­SEL & GROS­SE TÜRME / DRIN­NEN & DRAUS­SEN / ein An­ge­bot für Kin­der

KU­LI­NA­RI­SCHE BE­GLEI­TUNG / Gril­la­de, Pop­corn, Bier und mehr

17:00–18:30 Uhr / Kurze Bei­trä­ge

KÖR­PER, TANZ UND AR­CHI­TEK­TUR / Anna Huber und Gisa Frank im Ge­spräch

GE­SCHICH­TEN­KON­GLO­ME­RAT / Mo­ni­ca Dörig

DIE KUNST­HAL­LE LIEGT AM MEER / Fik­ti­ve Mög­lich­kei­ten mit ChatGPT, ge­le­sen von Ste­fa­nie Gschwend

DIE ZIE­GEL­HÜT­TE ALS BEI­SPIEL EINER UM­NUT­ZUNG / Re­gu­la Graf-Kel­ler, Denk­mal­pfle­ge­rin AI

VI­SU­EL­LE ZU­SAM­MEN­FAS­SUNG / Dario For­lin zeich­net das Wich­tigs­te des Tages



Sonn­tag, 23. Juni

10:00–11:30
EIN­FACH FRÜH­STÜ­CKEN / mit Flu­ry+­Fur­rer in der Kunst­hal­le (Kaf­fee, Brot, harte Eier, Kon­fi­tü­re. Das An­ge­bot kann mit ei­gens Mit­ge­brach­tem er­gänzt wer­den.)


ab 12 Uhr zu jeder Stun­de /
TANZ-LABOR / Kör­per und Raum; Tanz und Ar­chi­tek­tur mit Gisa Frank, dem Tanz­kol­lek­tiv dance me to the end, Ur­su­la Sa­ba­tin, Marco Santi und Léa Tho­men / mit SOUND von Pa­trick Kess­ler

14:00
FÜH­RUNG DURCH DAS RIED QUAR­TIER / mit René Lutz von der Kor­po­ra­ti­on Stif­tung Ried

16:00
EIN­FACH AUS­TAUSCH / Anna Beck-Wör­ner, Mo­ni­ca Dörig, Gisa Frank, Flu­ry+­Fur­rer und Ul­rich Vogt im Ge­spräch mit Ste­fa­nie Gschwend

VI­SU­EL­LE ZU­SAM­MEN­FAS­SUNG / Dario For­lin zeich­net das Wich­tigs­te des Tages

17:30
TA­VO­LA­TA /
für Par­ti­zi­pie­ren­de und In­vol­vier­te

Etappe 2 / WAS KÖNNTE SEIN?

24. Juni – 15. September
Die zweite Etappe projektiert was sein könnte, also fiktionale und mögliche Räume. Fragestellungen, Ideen und Wünsche an das Gebäude und das Museum, die sich während der ersten Etappe gezeigt haben, werden in kreativen Prozessen und Workshops erarbeitet.

Seit dem ersten Etappenhalt im Juni hat sich im Austausch mit Teilnehmenden und Gästen die Frage nach dem Potenzial der Kunsthalle herauskristallisiert: Welche Wünsche gibt es? Und welche Möglichkeiten? Im Zentrum des zweiten Etappenhalts steht der Wunsch nach gesunden Räumen – architektonisch, sozial und kulturell.

Die nächste Wochenendveranstaltung leitet in die letzte Etappe des Projekts über und findet am Samstag, 14. und Sonntag, 15. September statt.

Am Samstag, 14. September gibt es wieder Bewegung im Raum zu erleben (Gisa Frank und Anna Huber) und Besucherinnen und Besucher können mit den Architekten Christoph Flury und Lukas Furrer das Gebäude weiterdenken. Im Kinderatelier werden mit den Kunstvermittlerinnen Anna Beck-Wörner und Domenika Chandra Räume aus Karton gebaut und im Bistro trifft man sich zu verrückten Teegesellschaft mit Regina Brülisauer, Monica Dörig und Christa Wild. Zwischen 16.30 Uhr und 18 Uhr stehen Kurzreferate auf dem Programm: Landesarchivar Sandro Frefel spricht anhand der «Ziegelhütte» zum Wunsch nach Verortung, Philosoph Nils Röller zum Wunsch des Menschen nach Räumen, Jürg Engler, Geschäftsführer Ostschweizer Forum für psychische Gesundheit, sowie Christine Fuchs, Leiterin Stadtkultur bayrischer Städte, zu Raum und Gesundheit und zum Museum als Ort der Gesundheit.

Der Sonntag beginnt mit Qi Gong unter der Leitung von Kulturpreisträgerin AR 2024, Gisa Frank. Zum Frühstück können sich alle die mögen dazugesellen. Die Projektmitarbeitenden tauschen sich abschliessend mit Marianne Burki auf dem offenen Podium aus. Marianne Burki ist seit Anfang Jahr Stiftungsratspräsidentin der Heinrich Gebert Kulturstiftung, der Trägerschaft der Kunsthalle und des Kunstmuseums Appenzell. Die beiden Etappentage werden von der Graphic Recorderin Johanna Benz visuell zusammengefasst.

AUSBLICK AUF ETAPPE 3

In der drit­ten Etap­pe wird ent­wi­ckelt, was sein wird. Was wird und kann im ge­ge­be­nen Rah­men um­ge­baut wer­den? Ist es tat­säch­lich mög­lich Ta­ges­licht in die Kunst­hal­le zu brin­gen und einen alten Zu­stand der «Luft­hüt­te» wie­der­zu­be­le­ben?
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Das Pro­jekt Mög­lich­keit Ar­chi­tek­tur wird am 6. Ok­to­ber be­en­det und damit wird der ak­tu­el­le Zu­stand der Kunst­hal­le ver­ab­schie­det. Über die Win­ter­mo­na­te wird sie tech­nisch sa­niert und viel­leicht da und dort ein biss­chen ver­än­der­t…

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