Agata Ingarden (*1994 in Polen) entwickelt in ihren Werken Szenarien spekulativer Zukünfte und eröffnet neue Denk- und Erfahrungsräume. Ihr visuelles Vokabular überrascht durch unerwartete Verbindungen zwischen Alltagsgegenständen und natürlichen Materialien, industriellen Prozessen und organischen Formen. In diesem Spannungsfeld wirken die Werke zugleich befremdlich und vertraut. Sie spielen mit menschlichen und nicht-menschlichen Massstäben und erinnern an vergangene Kulturen und Techniken. Ingarden arbeitet medienübergreifend, von Installationen und Skulpturen bis hin zu Videoarbeiten.
Die Ausstellung entfaltet ein vielschichtiges Szenario, in dem jedes Stockwerk nicht nur einen räumlichen, sondern auch ein gedanklichen Übergang darstellt. Über drei Etagen entfaltet sich eine dramaturgische Bewegung: von der Landschaft als offene, prozessuale Welt über das Haus als lebendigen Organismus bis hin zum Inneren des Selbst, das zwischen Schutz und Kontrolle schwankt. Ingardens Werke sind dabei keine abgeschlossenen Erzählungen, sondern experimentelle Anordnungen. Sie funktionieren wie Laboratorien für mögliche Zukünfte – Szenarien, die durch Verschiebungen von Perspektiven, durch Material in Transformation, durch Körper in Auflösung und Neubildung erprobt werden.