Corniche
Francisco Sierras (*1977, Santiago de Chile, CHL, lebt und arbeitet in Cotterd, CH) künstlerisches Medium ist die Malerei, daneben schafft er Zeichnungen, Objekte und Skulpturen. Sein Werk zeichnet sich durch eine grosse Eigenständigkeit und handwerkliche Virtuosität aus, aber auch durch Poesie, Witz und Hintersinn. Er stellt die figurative Malerei auf die Probe, indem er die Realität des Gegenständlichen unterläuft, sei es mit Humor, surrealen oder grotesken Untersuchungen oder dem transformativen Potenzial der Malerei selbst.
Die Ausstellung vereint neue und bestehende Arbeiten, darunter Malereien, Zeichnungen, Skulpturen und eine eigens für die Präsentation geschaffene Gruppe von Plastiken. Mit seinen Werken begibt sich der Künstler immer wieder auf eine Gratwanderung zwischen hyperrealistischen und fantastischen Bildwelten und löst die Grenze zwischen Kunst und Dekoration auf. Seine Motive reichen von Stillleben, bestehend aus Geschirr, Esswaren oder Musikinstrumenten, bis zu Tierporträts oder erotischen Absurditäten. Oft malt er von teils selbst oder von seinen Kindern getöpferten Vorlagen ab und verleiht banalen Sujets durch die technisch meisterhafte Umsetzung und die Wahl grossformatiger Leinwände eine auratische Präsenz. In seinen neusten grossformatigen Malereien kreiert Sierra mit einem mehrstufigen Abbildungsverfahren ein trickreiches Täuschungsmanöver zwischen Abbild und Wirklichkeit. Spielerisch reflektiert er die Bilderflut der Gegenwart, verwirrt durch verblüffende Bildlösungen, täuscht das Auge und spielt mit Reflexen, Farbe und Form. Während die Ausstellung mit grossformatigen Leinwänden und Skulpturen beginnt, werden die Werke in der Raumfolge immer kleiner.
Bio
Francisco Sierra (*1977, Santiago de Chile). Geboren in Chile, emigrierte der Künstler 1986 in die Schweiz. Seine Jugendzeit verbrachte er Herisau und lebt und arbeitet gegenwärtig in Cotterd (VD). Sierra ist ausgebildeter Musiker und autodidaktischer bildender Künstler. Zudem ist er Mitglied des Performance-Kollektivs Jetpack Bellerive und seit 2018 künstlerischer Mitarbeiter der ETH Zürich.
Sierra hatte Einzelausstellungen in der Galerie von Bartha (2021), im Kunstmuseum St. Gallen (2013), Kunstmuseum Solothurn (2013/14), Aargauer Kunsthaus Kunsthaus Langenthal, Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen am Rhein (alle 2009). Gruppenausstellungen u.a. an der Baku Biennale in Aserbaidschan, SALTS Birsfelden, Last Tango Zürich, Kunstmuseum Bern, Kunsthaus Centre d’art Pasquart und MCBA Lausanne. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Kiefer-Hablitzel-Preis, der Swiss Art Award, der Manor Kunstpreis St. Gallen und das Atelierstipendium der Stiftung Landis&Gyr. Im Jahr 2011 war er Stipendiat der von Pipilotti Rist kuratierten Sommerakademie Zentrum Paul Klee. Die Werke des Künstlers befinden sich in zahlreichen Sammlungen, darunter im Aargauer Kunsthaus, Aarau; Kunstmuseum Bern; Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Biel; Museum im Bellpark, Kriens; Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein (D); Kunstmuseum St. Gallen oder im Kunstmuseum Solothurn.