
Fotografie einer Archivfotografie, 1936 Archivfoto: unbekannt / Foto: Luca Tarelli
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15. Januar bis 26. Februar
immer Mittwochs 13 - 18 Uhr
/ Kunsthalle
Im Sommer 1936 wurde in einer eigens dafür errichteten Festhütte in Appenzell an fünf Tagen das Festspiel „Bi ös im Appezöllerlendli“ aufgeführt. Mehrere tausend Menschen reisten an, um zu sehen, wie rund dreihundert Personen aus dem Dorf auf der Bühne tanzend, singend und mit mythischen Erzählungen ein Selbstbild ländlichen Lebens entwarfen. Das Stück hatte zwei Szenenbilder, die durch ein kurzes künstliches Gewitter unterbrochen wurden. Als wechselnder Hintergrund dienten zwei Landschaftsbilder des jungen Künstlers Carl Walter Liner (1914-1997), die sich als Dauerleihgabe des Männerchors Appenzell in der Sammlung der Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell befinden. Die Ausstellung beleuchtet diesen Moment und rekonstruiert die grossformatigen Kulissenbilder zu einem offenen Bühnenraum.
8. März bis 4. Mai
/ Kunsthalle
Das Ausstellungsjahr beginnt mit der Buchvernissage des Bildbandes zum Höhenfeuer Riedfunken und einer begleitenden Ausstellungspräsentation in der Kunsthalle. Das Projekt wurde vom international renommierten und aus Appenzell stammenden Künstlers Roman Signer und seinem Wegbegleiter und Verleger Peter Zimmermann initiiert und entsteht in Kollaboration mit Alexandra Signer, dem Funkenverein Ried Appenzell, der Korporation Stiftung Ried, der Kunsthalle Appenzell, Agathe Nisple, Monica Dörig, Roland Inauen, Alfred Koller und Guido Koller. Fotografien zum alten Brauch des Funkensonntags in Appenzell Innerrhoden münden in eine Publikation, herausgegeben von Peter Zimmermann, mit Texten von Monica Dörig, Stefanie Gschwend, Agathe Nisple und Roland Inauen.
25. Mai bis 14. September
Kunstmuseum /
Die internationale Gruppenausstellung zur Keramik in der zeitgenössischen Kunst ist die erste Ausstellung in der Schweiz, die sich mit aktuellen Ansätzen dieses Mediums auseinandersetzt. Der Schwerpunkt liegt auf Künstler*innen, für die die Keramik zu einem Kernpunkt ihrer Praxis geworden ist, sei es als alleiniges Medium oder parallel zu Malerei, Bildhauerei oder anderen Medien. Die Ausstellung stellt Werke einander gegenüber, die mit dem skulpturalen Potential der Keramik experimentieren und dabei die Grenzen zwischen hoher Kunst und Handwerk verwischen.
Mit Caroline Achaintre, Cristian Andersen, Nicole Cherubini, Carmen D'Apollonio, Woody De Othello, Martin Chramosta, Edmund de Waal, Clare Goodwin, Isa Melsheimer, Lindsey Mendick, Mai-Thu Perret, Shahpour Pouyan und Paloma Proudfoot.
Kuratiert von Stefanie Gschwend, Direktorin Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell und Felicity Lunn, Fachbereichsleiterin Gestaltung & Kunst, Hochschule der Künste Bern.
25. Mai bis 14. September
/ Kunsthalle
Das Werk von Roman Signer (*1938, CH) beschäftigt sich von Anfang an mit flüchtigen Ereignissen und der Freisetzung von provozierten und vorhandenen Energien. Seine Werkmaterialien sind Naturkräfte wie Wasser, Wind, Feuer oder Gravitation, die er mit Alltagsgegenständen wie Stühlen, Eimern, roten Kajaks, bunten Fässern, ferngesteuerten Flugobjekten oder Regenschirmen in Beziehung setzt und die als Leitmotive im Werk des Künstlers immer wieder auftauchen. Er formt grotesk-komische Situationen zu Bildern und entfaltet eine subtile Poesie des Humors. Die präzise geplanten Aktionen, die sich aus dem Potential der Situation, der Transformation von Energie und der Spur des Prozesses zusammensetzen, dokumentiert er in Fotoserien, auf Film oder später auf Video. Eine besondere Rolle spielen dabei die Super-8-Filme, die Roman Signer ab Mitte der 1970er Jahre dreht. Sie gehen weit über eine filmische Dokumentation seiner Aktionen hinaus und werden zum eigenständigen Medium in seinem Schaffen. Im Zentrum der Ausstellung stehen die Super-8-Filme, die in Signers Heimatort Appenzell und Umgebung entstanden sind. Es ist die erste Einzelausstellung von Roman Signer in Appenzell, CH, die sich über drei Stockwerke der Kunsthalle und die gesamte Ziegelhütte erstreckt.
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein vollständiges Werkverzeichnis der Super-8-Filme im Verlag Walther König, herausgegeben von Peter Zimmermann, mit Texten von Stefanie Gschwend (Direktorin Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell) und Stephan Kunz (Direktor Bündner Kunstmuseum) und Roman Signer.
4. Oktober 2025 bis 19. April 2026
/ Kunsthalle
Die Kunsthalle präsentiert eine Einzelausstellung der Künstlerin Agata Ingarden (*1994, PL) und zeigt ihre Werke erstmals umfassend in der Schweiz. Ihre Arbeiten entwickeln Vorschläge für imaginäre Welten als aktive Möglichkeiten für spekulative Zukunftsszenarien. Das visuelles Vokabular überrascht durch unerwartete Verbindungen zwischen Alltagsgegenständen und natürlichen Materialien, industriellen Prozessen und organischen Formen. Dennoch durchzieht die Arbeiten ein Gefühl der Vertrautheit, das an alte Kulturen und Techniken erinnert. Die Werke, die oft in einem eindeutig nicht-menschlichen Massstab produziert werden, wirken befremdlich und vermitteln eine neue, nicht-anthropozentrische Perspektive.
4. Oktober 2025 bis 19. April 2026
Kunstmuseum /
Beziehungen, welche wir zu Kunstwerken pflegen, können uns sowohl persönlich als auch gesellschaftlich berühren. Die Kunst regt zum Nachdenken und zur kritischen Reflexion an, kann als Speicher für Geschichten, als Spiegel der Gesellschaft oder der eigenen Gefühle und Erfahrungen dienen und sie hilft dabei, uns mit anderen in Beziehung zu setzen. In dieser Ausstellung geht es um die Verbindungen, die zwischen den Kunstwerken und den Menschen bestehen, die sich mit ihnen auf ihre eigene Weise auseinandersetzen: sei es im alltäglichen Umgang, in der Arbeit oder in eher zufälligen Begegnungen. Ausgewählte Personen, die mit der Sammlung der Heinrich Gebert Kulturstiftung in Verbindung stehen oder durch ihr gesellschaftliches und kulturelles Engagement das öffentliche Leben in Appenzell und Umgebung mitgestalten, werden eingeladen, ein Werk aus der Sammlung auszuwählen. Diese lebendige Auswahl bildet den Ausgangspunkt für eine Sammlungsausstellung und verbindet die Menschen unmittelbar mit den Werken.